Lecture Performance von Marie Rotkopf mit Gespräch_online

 
2020 FIRE SALE _online

Sa. 23.05.2020 | 17:00 – 22:00

 Ein europäischer Appell in Zeiten der Coronakrise 

_DE

Who Is The Boss  – ohne Fragezeichen, wurde für die USA geschrieben und sollte dort vortragen werden. Bedingt durch die Coronakrise und während dessen, ist der Text in Europa geblieben und wurde dementsprechend angepasst. In diesem Appel beschäftigt sich die französische Autorin

 

Marie Rotkopf mit der Dekonstruktion von Macht in Zeiten der Coronakrise.

Sie untersucht und hinterfragt die Wurzeln der Romantik, von der non-democracy der Europäischen Union bis zur corporate identity eines politischen und ideologischen Europas: “ubuntu: I am, because we are” hört sich sehr schön an. Besonders wenn man glaubt, dass es Teil einer afrikanischen Philosophie ist. Diese Übertragung ist auf Europa leider kaum möglich, da es kein Europa gibt.

Es gibt verschiedene Länder, die nicht dieselbe Philosophie und Weltanschauung haben. Zum Glück, to be honest. Dann lieber mit zwei Revolvern in den Fäusten auf die Strasse gehen und in die Menge schießen, wie es André Breton 1929 formuliert hat, als ein Teil des Wir zu sein. Oder ein Rädchen dieser monströsen europäischen Union, die uns jetzt die Diktatur der “souveraineté européenne” verkaufen will. Und ebenfalls, wie es der Franzose Aimé Césaire geschrieben hat: Europa ist unhaltbar.

Aber, who is the boss?

 

Marie Rotkopf, 1975 in Paris geboren, ist  Autorin, Dichterin und Kulturkritikerin. 2017 ist in der Edition Nautilus das Antiromantische Manifest, eine poetische Lösung erschienen und 2019 Wie ich Rocko S. vergewaltigt habe / Comment j’ai violé Rocko S., zweisprachig, im Ink Press Verlag, Zürich. Im Frühjahr 2021 erscheint das gemeinsam mit Marcus Steinweg geschriebene Buch bei Matthes und Seitz, Berlin.

In ihrer Prosa und Lyrik, beschäftigt sich Rotkopf mit der Konstruktion und Kommunikation von Macht. Sie interessiert sich für die Umschreibung der Geschichte und für die Poesie der Welt. Sie liest ihre Prosa regelmäßig vor und nimmt an verschiedenen Veranstaltungen teil, z.B. über Identitäten in unseren „Postdemokratien“ an den Basler Dokumentartagen oder an der Ohio State University, zur Deutschromantik und ihrer aktuellen Bezüge auf dem resonanzraum festival wie im Warburg-Haus in Hamburg, oder über den Sinn der Revolte im Literaturhaus Stuttgart. Zudem hält sie an der Leuphana Universität Lüneburg das poetisch-politische Seminar: „Ist es möglich, gegen die EU zu sein?“, welches Europa als Mythos reflektiert.

 

Bild: Who Is The Boss, Internationale Surplace, 2020 © Internationale Surplace  

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