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 Happy Debts 

with Flavia Meireles Rio de Janero

 

Fr. 08.06.20 | 20:00 | online 19:45

 

Liebe Freund*innen die Veranstaltungsserie gesellschaften | politiken findet künftig als Zoom Meeting ca. alle 14 Tage statt.

Im Zeichen der C19 Krise werden ungewohnte Aufgaben der Selbstsorge und sozialer Verantwortung an uns heran getragen. Die Fragen nach einer politischen, gesellschaftlichen, ökonomischen Zukunft der Welt und damit an den globalen Kapitalismus in seiner neoliberalen Verfasstheit bleiben die Gleichen. 

Aber sie werden unter Bedingungen von sich vielfältig verschärfenden sozialen Konflikten und von sich rasant transformierenden politischen und ökonomischen Dynamiken neu gestellt.  In den kommenden Wochen werden wir in politiken herausgefordert sein, in den besten Traditionen der Aufklärung, unsere neue Aktualität zu verstehen um das Mantra der Alternativlosigkeiten zu unterlaufen und den Versuchen einer schnell schnell weiter-so  Bewältigung zu widerstehen. Die Unterbrechung gibt uns die Chance dafür, läßt auf Veränderung hoffen. In jedem Fall wird einiges neu auszuhandeln sein.

 

Politik richtet sich nicht nur immer in der Spannung zwischen dem Universellen und Singularitäten ein, sondern wird von dieser auch permanent zerrissen und zerfällt in Politiken.

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Die Pandemie wirft alles um. War es noch vor Jahresfrist traurige Gewissheit, dass Deutschland auch um den Preis der Verarmung ganzer Gesellschaften und erneuter inneneuropäischer Entfremdung eiserne Spardisziplin in der Europäischen Union einforderte, erleben kreditfinanzierte Interventionen auf allen staatlichen Ebenen in Europa gegenwärtig ein Comeback. Die Stimmen derer, die das Bild der schwäbischen Hausfrau als finanzpolitisches Normativ für öffentliche Haushalte bevorzugten, sind leise geworden – das Geld wird unterdessen weniger mit der Gießkanne als mit der „Bazooka“ verteilt.

 

Was geht da vor sich? Haben die Keynesianer die Ordoliberalen abgelöst? Sind die öffentlichen Verpflichtungen, die mit staatlichen Anleihen einhergehen, nicht auch eine Umverteilung von unten nach oben? Wird mit der neuen Verschuldung unsere Zukunft „kolonisiert“, wie das etwa Maurizio Lazzarato auf dem Höhepunkt der Debatte 2012 formulierte? Oder ist die „Modern Monetary Theory“ (MMT) der neue Fluchtpunkt, derzufolge Geld mehr als volkswirtschaftliches Schmiermittel denn als allgemeines Äquivalent zu betrachten ist? Die vorletzte Ausgabe von politiken, die ein weiteres Mal online stattfinden soll, widmet sich den makroökonomischen Entwicklungen, die mit der Corona-Krise verbunden sind.

 

Special Guest: Stefan Heidenreich

 

Ein Diskurs mit Dirk CieslakSebastian EisLukas FrankeNicolas SiepenAssozierten und allen Anwesenden.

Speaker of the house: Marcus Reinhardt

 

 

Mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin.

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