Theater und Performance_indoor
Fr. 18.07.21 | 20:30
Fr. 17.07.21 | 20:30
Fr. 09.07.21 | 20:30
Sa. 08.07.21 | 20:30
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mach mir angst! Komm näher ist die mögliche Erzählung einer Hassliebe über die Versuchungen, die Identität verspricht und über die Unfähigkeit, sich in die jeweiligen Angebote einzupassen.
Keine Identität annehmen zu können, egal wie lockend die Bilder und Versprechen scheinen, ist eine Form von soziopathischer Weigerung. Und diese Unmöglichkeit kommt einer Verwundung gleich.
Nicht zu passen, nicht dazuzugehören ist ein Schmerz. Eine Lücke, eine Wunde, die offen bleibt. Und wie ein Schnitt im Fleisch in sich selbst ein Streben nach Heilung birgt, reizt eine nicht endende Sehnsucht, sich wie ein Pflaster über alles zu legen. Jedes Bild, jede Vorlage, jede Gruppierung könnte der Schorf auf der Wunde sein.
Alle(s) verspricht Linderung.
Und jedes Angebot markiert eine Grenze. Jedes Bild, das wir betreten, in dem wir versuchen, ihm zu ähneln, ist eine Tür, die zuschlägt.
mach mir angst! versucht die Lücke im Ich in einen Bruch umzuformen, der den Bildern inne wohnt. Als eine Art Cover. Als ein Mantel, als Schutzhülle, die sich um uns schmiegt, die uns birgt. Cover(n) ist eine Entscheidung, uns von uns zu entfernen, ist eine Bewegung von uns weg, hinein in eine Allgemeinheit, der das Original gehört. Wir verzichten auf Originalität und bewegen uns im Freiraum einer nicht-identischen Simulation. Cover sind ein Erinnerungsapparat und der Raum einer Selbst-Überschreibung ohne Stabilität.
Im Wechsel eines Blicks von Mutter und Sohn, von 15*51 auf Berliner Leben erzählt mach mir angst! auch deutsche Geschichte im Wechsel der Systeme; in Pop-Musik und Propaganda-Videos die Herausforderung einer nicht-identifikatorischen Ich-Erzählung.
mach mir angst ist ein Musik-Video-Bild, mit Platz für gemeinschaftliche Erfahrung.
Von Annett Hardegen
mit Ari, Dirk Cieslak, Jacob Dobers, Thomas Fränzel, Kraus, Martina Neu, Max Reinhardt, Tucké Royale, Volkan T error und Annett Hardegen.
Bühne/ Kostüm und Set_Valentina Primavera | Video_Federico Neri
Sound/ Video/ Technik_ Aiko Okamoto | Assistenz Bühne: Kallia Keffala
Care_Luisa Leppin
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds