Performance | Diskussion
Vision Zerstörung
Schobeß I Menge | Ospald | Köster
Sa. 01.09.2018
Die Lust am Kaputtmachen und der süße Kitzel des Untergangs scheinen zur Zeit allgegenwärtig zu sein. In postapokalyptischen TV-Serien, medialen Schlagzeilen sowie auch in den Programmen der Staats- und Stadttheater werden reale Krisen und Kriege aufgegriffen und genüsslich in fiktionalen Katastrophenszenarien weitergesponnen.
Doch woher kommt diese Lust an der Zerstörung? Sitzt sie immer schon in uns allen drin oder reagieren wir mit ihr auf ein destruktives politisches Programm? Und wie wollen und können wir eigentlich entscheiden, wann Zerstörungslust legitim ist und wo der Spaß aufhört? Gemeinsam mit dem Publikum nehmen wir die verschiedenen Aspekte und Perspektiven von Zerstörungslust performativ und diskursiv auseinander.
Franziska Menge (Regie) ist Theatermacherin mit Fokus auf performative Versuchsanordnungen außerhalb von normierten Theaterkontexten.
Elise Schobeß (Dramaturgie) befasst sich in ihren Arbeiten mit der Schnittstelle von Kunst und Gesellschaftswissenschaften.
Viola Köster (Text) ist studierte Politikwissenschaftlerin sowie freie Dramaturgin und Autorin mit besonderem Interesse an der Verbindung von physischem und verbalem Text.
Leon Ospald (Text) ist Schauspieler und Dramatiker und studiert Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. In diesem Projekt arbeiten Viola und Leon als Autorenduo zusammen.
Sprache: Englisch | Deutsch
Dauer: 1 Stunde im Anschluss 1 Stunde Dikussion.
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„…in einer klebrigen Landschaft, einer Landschaft, deren Nässe mir vorher nie aufgefallen war, die gar keine wirklichen Käfer mehr bewahrte, fand ich die Salbe und das Werkzeug für die Salbung. Anmutig wie aus der Werbung lag es da, aber ich konnte mich irgendwie nicht damit verbinden. Es war mir dann doch zu glitschig. Also blieb ich vorerst ohne Verbindungen. Mein Reissverschluss machte Faxen. Und die Schicht ging gleich los. Auf zehn pochenden Perlen stieg ich weiter und war schon ganz übergangsgrün…“
„Als Nonne und als Verletzter“ ist ein Projekt von L. Krüger, das Hörspiel, Installation und Konzert miteinander verschränkt. Ein begehbares Musikvideo in dem sich kontemplative Naturwahrnehmung und Cyborg-Transformationen kreuzen, dessen Kulissen sich ständig drehen, dessen Stimmungen Stille und Krach verweben, aus dem Raum heraus agieren, Instrumente formen.
Durch die Lieder und Texte flackern die Dämonen „Nonne“ und „Verletzter“. Mal als theatrale Figuren, mal als fiebrige Visionen, mal als vor Sehnsucht schielende Spiegelbilder.
Die Performance ist als wandelbares, sich entwickelndes Experimentier- und Showformat konzipiert.
Im März 2018 wurde es erstmal im Ballhaus Ost Berlin gezeigt, seitdem wird es in unterschiedlichen Räumen und Variation aufgeführt.