Impulsvertrag

Sa. 08.05.22  |  19:30 – 19:50

Markus Brunner

Im Impuls von Markus Brunner geht es um die vielfältigen psychischen und psychosozialen Abwehrprozesse, die die Zeit nach 1945 in den post-nationalsozialistischen Ländern prägen, und die die Erinnerung an den Nationalsozialismus bis heute verzerren und politische und soziale Dynamiken mitbestimmen. Der Beitrag lenkt den Blick darauf, wie die vor 1945 mehrheitlich vorhandenen Identifizierungen mit dem NS und die damit einhergehenden Verstrickungen in seine Verbrechen nach der Kriegsniederlage psychisch prozessiert wurden. Die These ist, dass innerpsychisch eine „Krypta“ gebildet wurde, in der die Triumphgefühle und die Versprechen, die der NS seiner Gefolgschaft gab, versteckt, aber auch bewahrt wurden – in der Hoffnung auf eine Wiederkehr.

Im Anschluß kann die Performance „Böse Déjà-vus“ besucht werden, die die Themen ästhetisch aufgreift. Danach findet ein Gespräch mit Markus Brunner, Johannes Spohr und den Künstler*innen statt, in dem über den Anfangsimpuls und die Performance gesprochen werden kann.

 

Markus Brunner ist Sozialpsycholog*in und Soziolog*in und leitet an der Sigmund Freud Universität in Wien den Master-Studienschwerpunkt „Sozialpsychologie und psychosoziale Praxis“ mit. Er ist Mitbegründer*in der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie, Mitherausgeber*in der Zeitschriften „Freie Assoziation und Psychologie und Gesellschaftskritik“ und lehrt, forscht und publiziert im Bereich der psychoanalytisch orientierten Sozialforschung.

 

Trauma – rechte Zukunft / deutsche Geschichte(n) ist ein Projekt des Instituts für Widerstand im Postfordismus und der Vierten Welt, gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa und dem Bezirksamt Friedrichshain- Kreuzberg.

Unterstützt durch Medienparterschaft taz die tageszeitung

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