FESTIVAL | Diskurs, Performance, Installation und Austausch

 
PAF @ Vierte Welt
nichtgefördert*1*2*3

Vierte Welt Berlin

Einige unserer Programmpunkte finden sie NICHT im online-Programm des PAF!

Do. 15.06  bis So. 18.06.2017

DAS PROGRAMM

[ Wenn nicht anders angegeben, ist der Eintritt zu den Veranstaltungen frei ]

 

Donnerstag 15.06

NACHWUCHS AUS ONDON

Chance Collective fragt…

 

Nach der Mitarbeit des Chance Collectives beim ‘Record, Rewind, Rethink’ des Victoria & Albert Museums, das sich auf globale politische Veränderung und die öffentliche Debatte über Zugehörigkeit, Migration und Kolonialismus bezog und nach einem ersten No-Case auf Brick Lane in London, zieht der No-Case mitsamt des Kollektivs ins Post-Brexit-Berlin, um internationale und europäische Konzepte des Lernens, Kollaborierens und Versagens zu erforschen.

 

Ein Showcase findet typischerweise kurz vor der Abschlussfeier eines Jahrgangs statt, wo die Studentinnen Projekte und Werke ihrer Studienlaufbahn ausstellen. Es wird erwartet, dass sie Endprodukte “herstellen”, die einem ausgewählten Publikum gezeigt werden, um damit Jobs zu gewinnen und Kontakte herzustellen. Wir glauben, der Prozess ist wichtiger, als das finale Produkt. Wir haben nichts zu zeigen, außer uns selbst.

 

Wir fragen: sollte Bildung ein konstantes Verlernen sein?

 

Wir fragen: wie können wir Bedingungen für eine Freiheit des Versagens, bei immer größer werdenden, gewaltsamen neoliberalen Zwängen auf die Bildung schaffen?

 

Wir fragen: wie können wir eine Struktur schaffen, in der Kunst präsentiert wird, und gleichzeitig ein Ort für kritische Konversation bereit steht.

 

Wir fragen: welche Effekte hat der Brexit innerhalb eines Kontinentaleuropa in Bezug auf internationale Kollaborateure und Künstler?

 

14:00

ERÖFFNUNG

Es gibt Tee und Kaffee

15:00 – 16:00

 

Offener Workshop: An Exercise in Mutual Care / Eine Übung in gemeinsamer Fürsorglichkeit.

Mitglieder des Chance Collective teilen etwas mit allen. Es könnten Geschichten, Skills oder Lieder sein. Durch einige fünf-zehn minütige Workshops versuchen wir, den Prozess des gemeinsamen Lernens anzustoßen. Falls du etwas mit allen teilen und einen Workshop halten möchtest, bist du herzlich eingeladen!

 

16:00 – 17:00

ESSEN (!!) and Installationen

17:00 – 18:30

 

Eine long-table Diskussion zu den Themen Lernen, Kollaborieren und Versagen.

Mit eingeladenen Gästen, Teilnahme offen für alle.

Die Diskussion wird sich auf einige Provokationen beziehen.

18:45 – 19:30

Kollektivperformance

 

In englischer Sprache

 

Das Chance Collective ist der Jahrgang 2017 des BATP Performance Arts an der Royal Central School of Speech and Drama, London.

 

Wir bedanken uns bei Vierte Welt und der Royal Central School of Speech and Drama.

Freitag 16.06

Nichtgefördert*1 | Sichtbarkeit?!

Eine Veranstaltung von Elisa Müller & Vierte Welt

 

17:00 – 20.00 | Präsentation | Brand mit Die Tafelrunde | ÉCOLEFLÂNEURS | Sarah Klöfer und Sabine Salzmann mit Ein Festakt oder Facing Maria Abramovic

20:00 – 22.00 | Gespräch | Sichtbarkeit im Gespräch mit Sandra Umathum, Thomas Schütt und Elke Schmidt und Vertreter*innen vom Laft und der Koalition Frei Szene.

23:59 – 01:30

 

ÉCOLEFLÂNEURS – Midnight Special

von und mit Elke Schmid, Thomas Schütt & Gästen

ÉCOLEFLÂNEURS lädt anlässlich des Performing Arts Festivals und im Rahmen der Reihe „Nicht gefördert #1,#2,#3“ ein, gemeinsam zur Geisterstunde zu flanieren.

 

„Woraus besteht ein Gespenst?“, fragt Giorgio Agamben orakelnd und antwortet wegweisend: „Aus Zeichen oder, genauer, aus Signaturen, also aus jenen Zeichen, Chiffren, Monogrammen, die den Dingen von der Zeit eingeprägt werden.“ – ÉCOLEFLÂNEURS bietet einen Wandel durch die Nacht von Freitag auf Samstag an wandlungs- und handlungsreichem Ort, auf den Spuren des vergangenen Tages, entlang den Vorzeichen der andauernden Nacht.

 

Eine außergewöhnliche Lektüre in den Straßen rund ums Kottbusser Tor – zu Fuß und um diese Uhrzeit wirklich einmalig.

 

Verbindliche Anmeldung bis Freitag, 13:00, unter karten@viertewelt.de | Eintritt 9/7/3 €

 

ÉCOLEFLÂNEURS ist das gemeinsame Label der Regisseurin und Trainerin für die Kunst des Gehens Elke Schmid und des Performers, Dramaturgen und Philosophen Thomas Schütt. Elke Schmid erforscht in ihrer Arbeit mit EX!T Ausgangspunkt Theater neben dem Gehen „underacting“ als authentische Bühnensprache. Thomas Schütt ist Ensemblemitglied von EX!T und arbeitete u.a. mit Michael Laub, Two Fish, Hyoung-Min Kim & Wagner Moreira. Elke Schmid ist regelmäßig mit ihrer Performance „MIT GEHEN“ (zuletzt Museum Barberini, Mai 2017) sowie dem Workshop „GUT GEHEN“ präsent. Thomas Schütt war u.a. Dramaturg bei Hyoung-Min Kim in „Gelbe Landschaften“ (projekttheater DD, 2014) und „Nach dem Ende kommt noch was“ (DOCK11 Berlin, 2015). Zuletzt arbeitete er als Performer und Dramaturg mit Wagner Moreira („Talk To Me“, UA Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste DD, 2015) und entwarf gemeinsam mit ihm die mobile Performance „Massa Mobil – Wandel!“ (OSTRALE 2016).

 

ÉCOLEFLÂNEURS – Midnight Special

by and with Elke Schmid, Thomas Schütt & guests

 

On the occasion of the Performing Arts Festival and in the frame of „Nicht gefördert #1,#2,#3“ ÉCOLEFLÂNEURS will be inviting for some dandering at the witching hour.

 

„What is a specter made of?“ asks Giorgio Agamben prognosticating and gives himself the pathbreaking answer: „Of signs, or more precisely of signatures, that is to say, those signs, ciphers, or monograms that are etched onto things by time.“ – ÉCOLEFLÂNEURS will be offering a versatile and action-packed stroll through the night from Friday to Saturday, following the tracks of the past day, orientated on the signatures of the continuing night.

 

An extraordinary reading in the streets around Kottbusser Tor – on foot and really unique at this specific time of the night.

 

Binding registration until Friday, 1 p.m.: karten@viertewelt.de | Ticket 9/7/3 €

 

ÉCOLEFLÂNEURS is the common label of director and trainer for the arts of walking Elke Schmid and performer, dramaturg and philosopher Thomas Schütt. Elke Schmid beyond walking keeps exploring „underacting“ as an authentic stage language with her group EX!T Ausgangspunkt Theater. Thomas Schütt is a member of EX!T and furthermore worked with Michael Laub, Two Fish, Hyoung-Min Kim & Wagner Moreira amongst others. Elke Schmid regularly shows up with her performance „MIT GEHEN“ (most recently at Museum Barberini, May 2017) aswell as with the workshop „GUT GEHEN“. Thomas Schütt worked as dramaturg for Hyoung-Min Kim in „Gelbe Landschaften“ (projekttheater Dresden, 2014) and „Nach dem Ende kommt noch was“ (DOCK11 Berlin, 2015). He performed with Wagner Moreira in and was responsible for the dramaturgy of „Talk To Me“ (UA Hellerau – European Center for the Arts Dresden, 2015) and developed together with Moreira the mobile performance concept of „Massa Mobil – Wandel!“ (OSTRALE DD, 2016).

 

Samstag 17.06

Revolution in der Schublade einer HausapothekeSichtbarkeit?!

Ren Saibara_ burgund t brandt_ Ernst Markus

Sprecher für Aufnahme: Christoph Petermann, Ikko Masuda, Karl Weidenbeck, Léa Lanoë

 

Eine imaginäre Sound-Installation und Sprachcollage mit mehreren Sprachen.

 

_DE

 

Schließe deine Augen

Atme tief ein

Atme aus

und tief ein.

Das Spiel beginnt.

Deine Augen ruhen sich aus, sind geschlossen

Oder

Sie schweifen umher.

Atmen.

Klang läd dich ein in einen Raum der Intervalle

Das Intervall des Denkens.

Das Intervall des Sehens.

Das Intervall des Lebens.

——

»Für meinen heimlichen Wunsch,

die Lebenslinie abzuleiten:

in meiner Schublade liegt ein Nagel.«

Tankas (japanische Kurzgedichte) von Shuji Terayama werden mehrsprachig audiovisuell übersetzt und aufgeführt. Natur- und Alltagsgeräusche begleiten verschiedene Lebensanschauungen.

 

_EN

 

Revolution in a home medicine chest

Close your eyes

Breath in

Exhale

And breath in.

The play starts.

your eyes are closed, they taking a rest

or

they are sweeping around.

Breath.

Sound invite you into a space of intervals

the interval of thought

the interval of seeing

the interval of life.

——

»For my secret wish,

to divert the line of life:

There is a nail in my drawer.«

Tankas (Japanese short poems) by Shuji Terayama are translated and will be performed audio-visually into several languages. The sound of nature and everyday sounds accompany different views of life.

 

Credits:

Konzept, Textübersetzung, Sound, Komposition: Ren Saibara, burgund t brandt, Ernst Markus Stein

Tickets: https://performingarts-festival.tickets.de/de/events/9421

Reservierung:

E-Mail: karten@viertewelt.de | Preis: 5 €, ermäßigt 3 € (ggf. zzgl. VVK Gebühr)

 

Beteiligte:

Ren Saibara, die japanische Regisseurin und Performerin, lebt und arbeitet seit 2007 in Berlin. Ihr Interesse fokussiert sich auf Zwischenräume. www.actnetwork.info

»[…] burgund t brandt is not. is process. is question. is suspicion. is relation. is performance. […]« burgundtbrandt.com

 

Ernst Markus Stein, der virtuelle Radiomacher lebt und arbeitet seit 2005 in Berlin. Sein Interesse gilt den Menschen und der Architektur. http://itsmark.us/

Nichtgefördert*2 Solidarität

Eine Veranstaltung von Elisa Müller & Vierte Welt

 

17:00 bis 19.00| Gespräch | Solidarität im Gespräch mit Martina Grohmann (Theater Rampe),

Felizitas Stilleke Klein (Impulse Festival), Ren Saibara

19:00 bis 21.00 | Präsentation | Panzerkreuzer.Rotkäppchen mit Notlügen | Malah Helman mit Warum bin ich glücklich | Thomas Schütt&Wiebke Hensle mit The Time Being

22:00 bis 23.30

 

Just because i´m paranoid does´t mean i´m not being followed oder JBIPDMINBF

von Benedikt Päffgen

 

Uraufgeführt im Royal Court Theatre in London als Teil des Open Court Festivals.

 

Mit Ben Päffgen, Mariel Jana Supka, Marcus Reinhardt, Annett Hardegen, Jacqueline Grassmann,

Valentina Primavera und Jule Müller

 

In deutscher und englischer Sprache

 

Die Beschreibung des Stück‘s bei seiner Uraufführung lautete einfach „ein Stück über England. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.“ und das trifft den Nagel auf den Kopf. Benedikt Päffgen untersucht das England, das er als Ausländer in London sieht und treibt es auf die Spitze. Zumindest dachte er das, als er das Stück, als eine Art karikaturistische Dystopie einer Zeit, die nie kommen würde, geschrieben hat. Das Stück ist heute ein historisches Dokument aus einer Zeit, in der HEUTE für viele sehr unrealistisch aussah. Kommet, und schwelget in der Vergangenheit.

 

Just Because I‘m Paranoid Doesn‘t Mean I‘m Not Being Followed

by Benedikt Päffgen

 

Originally performed at the Royal Court Theatre in London as part of the Open Court Festival 2016.

The original description for their festival read ‘A play about England. Past, present and future‘. And that‘s basically it in a nutshell. Benedikt Päffgen interrogates an England he sees as a foreigner in London and carries it to the extreme. At least that‘s what he thought, when he originally wrote the play as a dystopian charicature of a time he thought would never come. This is a historic document from times where today‘s reality looked incredibly unrealistic. Come, indulge in the past!

Benedikt Päffgen ist Dramatiker und Theaterkünstler und lebt seit 2012 in London. 2017 beendet er sein Studium an der Royal Central School of Speech und Drama mit dem Bachelor of Arts im Fach Theatre Practice Performance Arts. In London arbeitete er unter Anderem an Projekten mit Coney und dem Lyric Hammersmith, wo er außerdem am Theaterautorenkurs „The Writer‘s Programme“ teilnahm, welches von Duncan Macmillan geleitet wurde. Außerdem wurden seine Stücke „Just Because I‘m Paranoid Doesn‘t Mean I‘m Not Being Followed“ und „Sense…“ am Royal Court Theater inszeniert. Gleichzetig baute er auch eine Brücke nach Deutschland: 2013 arbeitete er als Regiehospitant am Jungen Schauspielhaus Düsseldorf mit dem kroatischen Regisseur Oliver Frljić; war 2015 teil der „Next Generation“ am Westwind Theaterfestival für junges Publikum und arbeitet seit 2016 eng mit dem Berliner Theaterraum Vierte Welt Kollaborationen, mit dem er auch beim Impulse Festival war. Benedikts Kunst ist immer politisch und meistens sehr gut.

Samstag 18.06

nichtgefördert*3

12:00 bis 16.00 ENTFÄLLT

                                                            

16:00 bis 17.00 | Live Sound Collage

Revolution in der Schublade einer Hausapotheke

Ren Saibara_ burgund t brandt_ Ernst Markus Stein

Sprecher für Aufnahme: Christoph Petermann, Ikko Masuda, Karl Weidenbeck, Léa Lanoë

Info siehe Sa. 17.06

 

Tickets: https://performingarts-festival.tickets.de/de/events/9421

Reservierung:

 

E-Mail: karten@viertewelt.de | Preis: 5 €, ermäßigt 3 € (ggf. zzgl. VVK Gebühr)

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