Workshop | 10 Jahre Vierte Welt | Gespräch

 

with Sakib Shahriar  

Fr. 21.01.22 | 19:00 – 20:30 

Die Veranstaltung findet online statt. 

>> Teilnahme ist nur mit RESERVIERUNG möglich. <<

Zoom-Link wird nach Reservierung per Mail gesendet. Bei Nachfragen gern per Email an: karten@viertewelt.de

Eine Produktion im Rahmen des Festivals 10 Jahre Vierte Welt. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.

Sprache des Workshops ist englisch

Maximal 15 Teilnehmende

 

_DE

Kunstschaffen inmitten chronischer Schmerzen, die Kapitalismus mit sich bringt

Kapitalismus erzeugt chronische Schmerzen, körperliche und auch viele andere. Er zwingt uns, unsere Körper und ihre Fähigkeiten zu verkaufen, um Rechnungen zu bezahlen und Essen auf den Tisch zu bringen. Wie schaffen wir in diesem verkümmerten Zustand die nötigen Voraussetzungen, um Kunst zu schaffen, allein und mit anderen? Wie schlägt sich der kapitalistische Druck auf unsere Körper, in unserer Kunst nieder, und wie können wir diese zerstörerische Kraft umwandeln in Freude und Kreativität in der Kunst? Sakib Shahriar wird ihre eigenen Erfahrungen und Beobachtungen zu diesem Thema teilen und dabei Deleuze und Guattaris Sprache von konzeptuellen Persona und Guattaris Analyse eines „groupuscles“ zum Leitfaden machen.
Das Gespräch ist für alle Teilnehmenden offen, damit unsere Erfahrungen/ Beobachtungen Raum bekommen: über ein Kunstschaffen inmitten chronischer Schmerzen, die Kapitalismus mit sich bringt.

Sakib Shahriar ist Autor*in, Philosoph*in und unabhängige Wissenschaftler*in. Sie interessiert sich für die Banalität des Lebens im Kapitalismus, für die Möglichkeiten von Bewegung und Kreativität in diesem Raum und für die Suche nach zunehmend surrealen und absurden Wegen, ihr eigenes Gefühlsleben zu beschreiben. In der Vergangenheit hat sie über die Beziehung zwischen Geschlecht, Körper und Begehren geschrieben sowie über die Besonderheit der Philosophie im Verhältnis zu anderen kreativen Bereichen. Und sie hat an einer Ethik gearbeitet, die darauf basiert, empfänglich zu sein für alle Lebensformen, die ihre Wirklichkeiten enthüllen. Zuletzt hat sie Kurzgeschichten geschrieben zu abstrakten, melodramatischen Märchen und solche über die Verbindung von liebevoller Intimität mit dem Schrecklichen und Ekelhaften.

 

_EN

Capitalism creates chronic pain, physical and otherwise, as it forces us to sell our bodies and their capacities to pay the bills and put food on the table. In this generalized atrophy, how do we build the conditions needed to create art, alone and with others? How do the capitalist pressures on our bodies make their way into our art, and how do we go about transforming those destructive pressures into joy and creativity in art? Sakib Shahriar will share their own experiences and observations about this, using Deleuze and Guattari’s language of conceptual personae and Guattari’s analysis of groupuscles as a guide. They also want to open the conversation to the rest of the people attending, so we all can share your own experiences and observations about creating art in the chronic pain of capitalism.

Sakib Shahriar is a fiction writer, philosopher, and independent researcher. They are interested in the mundanity of everyday life under capitalism, possibilities for movement and creativity in that same space, and finding increasingly surreal and absurd ways to describe their own emotional life. In the past, they’ve written on the relationship between gender, bodies, and desire, on the specificity of what philosophy does in relation to other creative fields, and on building an ethics based on being receptive towards all other lives in their revealed realities. In recent times, they have been writing short stories about abstract, melodramatic fairy tales, and about building loving intimacy with the horrifying and the disgusting.

 

Dissolving Our Market Value – 

ist eine Workshop- und Diskussionsreihe, die anlässlich des 10. Geburtstages der Vierten Welt von Melmun Bajarchuu, Annett Hardegen und Julia*n Meding konzipiert wurde.

Zum 10. Geburtstag der Vierten Welt wollen wir uns in mehreren Blöcken und in

wiederkehrenden Formaten dis_kontinuierlich treffen und Solidarität und Differenzen in ökonomischen Fragen denken. Wie wirken ökonomische Strukturen um uns, in uns, in unserem Handeln, in den Freien Darstellenden Künsten, was für solidarische Strategien haben wir bisher gefunden, was davon lässt sich teilen?

Im Sinne einer Community Care Praxis wird es dabei nicht nur um etwas gehen, sondern auch um uns. Klassische Workshop-, Talk- und Vor_tragsformate werden porös und stecken sich gegenseitig an. Wir wollen uns Zeit nehmen, durch etwas Struktur Halt finden und offen bleiben, gemeinsame Modi des Austausches zu finden. Dabei laden wir critical companions ein und gehen von losen Fixpunkten aus, um Fragen nach gemeinsam verbrachter Zeit anders formulieren zu können.

Melmun Bajarchuu, Annett Hardegen und Julia*n Meding arbeiten zusammen in unterschiedlichen Konstellationen im Rahmen von Theaterprojekten, Workshopentwicklungen, kulturpolitischer Arbeit und als Teil der Initiative für Solidarität. Sie interessieren sich für liebevolle Kritik, Politisierung von Prozesshaftigkeit, Aufdeckung von Ausschlüssen im Kulturbetrieb und queering als Praxis. Dissolving Our Market Value begann im Kontext des 10 Jährigen Bestehens der Vierten Welt.

PHOTO BY:  Scott Webb –  Unsplash    

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