Performance 

 
 checkpoint 16 

Eine Vierte Welt Produktion in Kollaboration mit INSTITUTET, Malmö

Mit checkpoint 16 fragen WIR nach unserer künstlerischen Verantwortung. WIR stellen die Frage von Täter- und Opferschaft im Krieg und in der Kunst. 

In einem installativen Arrangement aus Performance, Kunst-/ dokumentarischen Video und Sound verwebt das künstlerische Team um Dirk Cieslak die tragische Geschichte eines palestinensischen Jugendlichen mit einem Text von Navid Kermani aus seinem Buch “Ausnahmezustand – Reisen in eine beunruhigte Welt”. 

Premiere Fr. 21.10.16

WiederaufnahmeDo. 01. – So. 04.02.18 | Tgl. 20:00 | Einlass/Kasse 19:30

Karten 11/7/3 €

 

Fr. 03.02.2018 im Anschluss an die Vorstellung läd Theaterschoutings Berlin zum Publikumsgespräch.  

Der Performer Anders Carlsson lebte 2006 als Volontär im West-Jordantal bei der Familie des jugendlichen Palästinensers Fadi. Zurück in Schweden, produzierte er die Performance „Checkpoint“, in der er Fadi zum Objekt seiner Kunst macht: Er spielt Fadi und erntet Erfolg. Kurz darauf reißt der Kontakt zu ihm ab. 2016 – zehn Jahre später – erfährt Carlsson, dass Fadi bereits neun Jahre lang in Israel inhaftiert ist. 

Diese Nachricht ist ein Schock. Getrieben von dieser Botschaft nimmt Carlsson den Faden der Freundschaft wieder auf und reist zurück ins Jordantal zu Fadis Familie: Hin und her gerüttelt von ambivalenten Empfindungen – einerseits Rührung und Verbundenheit andererseits Ablehnung der patriarchalen Kultur – bewegt sich Carlsson durch eine emotionale wie intellektuelle Achterbahn.

 

Der Zufall will es, dass auch Navid Kermani ob der Realität an der Grenze/ den checkpoints zwischen Israel und Palästina im gleichen Jahr 2005 eine persönliche Krise formuliert, die wir zu einer Grundfrage von checkpoint 16 machen: wie lassen sich die Ambivalenzen dieses Konfliktes ertragen? 

Wie kann man die sprichwörtliche israelische Fröhlichkeit trotz aller Sympathie aushalten?

 

In der Performance führt Carlssons Weg zurück an den Beginn seiner Freundschaft mit Fadi in seine eigene Geschichte. Radikal hinterfragt er sein Handeln und seine (Arbeits)Beziehung zu ihm. 

Aber im Mittelpunkt der Konfliktzone steht er selbst: Wie lassen sich Beziehungen, die ein Künstler eingeht gestalten? In welchem Spannungsfeld finden sie notgedrungen statt? Und welche Rolle spielt der eigene Erfolg angesichts des fremden Elends? 

 

In deutscher und englischer Sprache

 

Mit  und von

Anders Carlsson | Dirk Cieslak | Annett Hardegen | primavera*maas Sebastian K. König

Judith van der Werff | Christoph Wirth

 

Eine Produktion von Vierte Welt und INSTITUTET, Malmö.

 

Gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten – und die Rudolf-Augstein-Stiftung.

 

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