Trauma – rechte Gegenwart
Institut für Widerstand im Postfordismus
3-teilige Diskursreihe
#2 Let’s organize
Di. 03.12.24 | 19:00 – 22:00 Uhr
Eintritt frei, Anmeldung erbeten
Die Reihe „Trauma – rechte Gegenwart“ versteht sich als zweiten Teil der Kunst- und Diskursreihe „Trauma – rechte Zukunft/deutsche Geschichte(n)“ in zugespitzter politischer Situation: Im April/Mai 2022 dachten wir im Wortsinn unseres Titels mit Schrecken über eine rechte Zukunft nach und wie diese gerade vor dem Hintergrund der Aufarbeitung der Vergangenheit zu verhindern sein könnte. Nun müssen wir feststellen, dass wir in einer Form der rechten Gegenwart angekommen sind: Der Rechtsruck, der sich seit dem Einzug der AfD in die Parlamente in der Mitte der Gesellschaft breit macht, entfaltet seit letztem Herbst auf beispiellose Weise.
In den Räumen der Vierten Welt wollen wir in einem Duktus zusammen kommen, der uns ermöglicht, die Impulse und Möglichkeiten für unser Handeln (gegen rechts, zur Verteidigung der offenen Gesellschaft, zum Schutz der Demokratie) zu schärfen. Nach dem wir uns im Juni mit Friedrich Zillessen vom Thüringenprojekt des Verfassungsblog für Möglichkeiten des Widerstands mit „Recht gegen rechts“ aktiviert haben, wollen wir im November über Formen der Mobilisierung und Organisation (Organizing) sprechen.
#2 Let’s organize
Betrachtet man den Zuwachs an Wähler*innen-Stimmen für die AfD und die gesamtgesellschaftliche Diskursveschiebung nach rechts, dann tritt immer wieder deutlich hervor, wie gut die Mobilisierung und Organisation von rechts funktioniert. Gerade im Bereich der sozialen Medien (TIKTOK) findet eine rasante ‚Mobilmachung’ durch Emotionalisierung statt. Was haben wir dem entgegenzusetzen? Überdeutlich wird aufgezeigt, dass wir das Feld des Affektiven nicht länger den Rechten überlassen können.
Auch im Bereich der klassischen linken Mobilisierung und Organisation, im Bereich der Gewerkschaften, verstetigt sich seit Jahren eine Verschiebung bzw gar Umdrehung nach rechtsaußen. Wie kann die ‚linke Ansprache“ innerhalb von Betrieben in der gegenwärtigen Zeit wieder Haltung und Wirkung entfalten?
Elisa Müller und Mine Pleasure Bouvar eröffnen dazu ein Gespräch mit Frizzi, die als betriebliche Organizerin arbeitet und bei “Deutsche Wohnen & Co enteignen” gegen die Mietkrise organisiert, und einer Person (N.N.), die sich im Aktionsfeld von #reclaimtiktok bewegt.
Wen oder wie können wir mobilisieren? Was oder wen können wir organisieren?
Wir wollen uns Zeit nehmen, um über gelungene Beispiele aus der Praxis zu reflektieren, und diese für zukünftige Szenarien weiterzudenken, und dabei die Unterschiede zwischen Mobilisierung und Organisation im Blick haben.
Alle Teilnehmende der Veranstaltung sind dazu eingeladen, sich im Verlauf gleichermaßen zu beteiligen, und aus ihrer jeweiligen Praxis zu berichten.
Der Eintritt ist frei und wir laden zu einer kleinen gemeinsamen Speise während wir miteinander diskutieren. Let’s organize!
von und mit Elisa Müller, Frizzi, Mine Pleasure Bouvar, N.N.
Die Reihe Trauma – rechte Gegenwart ist ein Projekt des Instituts für Widerstand im Postfordismus.
Konzeption Elisa Müller