Für Menschen mit chronischen Krankheiten und nicht sichtbaren Be_hinderungen ist es besonders schwierig, dauerhaft in den freien darstellenden Künsten zu arbeiten.
Die Barrieren, mit denen sie konfrontiert sind, können Aufschluss über Ausschluss- und Arbeitsbedingungen generell geben:
Welches Potential zur Veränderung des Theaterbetriebs steckt in anti-ableistischen Zugängen? Inwiefern können Crip-Artists spezifische Ästhetiken hervorbringen?
Wie lässt sich Community Building trotz begrenzter körperlichen und emotionalen Ressourcen – und mitunter auch ohne räumliche Ko-Präsenz, gestalten?
In ihren beiden neuen Veranstaltungsreihen Cripping Community Building untersucht Juliet Mending gemeinsam mit Teilnehmenden unter dem Label Dissolving Arbeitszusammenhänge aus be_hinderter und chronisch kranker Perspektive sowie Fragen spezifischer Crip-Ästhetiken.
Bei den acht Online Gatherings gibt es die Einladung, sich über Bedürfnisse, Leerstellen und mögliche Vernetzungen auszutauschen.
Außerdem gibt es in einem plüschigen Rückzugsraum vier Mal im November Zeit für gemeinsames Abhängen und Austausch über Copingstrategien. Außerdem können wir kurze Texte, Collagen, Wallpapers und kleine Performances entwickeln (6h Drop In and Out).
Die Gruppe Dissolving gründete sich zum zehnjährigen Bestehen der VIERTEN WELT und beschäftigt sich seitdem mit Fragen von Access und ökonomischen Strukturen.
2023 führten Juliet Mending, Kathy-Ann Tan und Tina Turnheim die Recherche Cripping Audience Development durch. Sie fand im Rahmen der bundesweiten Artist Labs des Fonds Darstellende Künste statt und beinhaltete regelmäßige Treffen auf Zoom in denen chronisch kranke und be_hinderte Kolleg*innen Erfahrungen teilen konnten und gemeinsam über den Abbau von Barrieren nachgedacht wurde.
Für Cripping Community Building wird Dissolving diesen Fokus aufgreifen und erweitern: Durch einen Austausch mit chronisch kranken und be_hinderten Communities außerhalb der freien Darstellenden Künste, um herauszufinden, welche Strategien in anderen Berufsfeldern bereits gefunden wurden.
Hosting: Juliet Mending
Ko-Konzeption: Tina Turnheim
Foto: Juliet Mending
Unterstützt durch das Performing Arts Programm Berlin
Informationen zur Barrierefreiheit: Das Studio der Vierten Welt ist über einen Aufzug unterhalb der Treppe des Café Kotti und der Polizei zu erreichen.
Die Toilettentür hat einen Durchmesser von 68 cm. Die Toilette ist mit Haltegriffen ausgestattet.